GEMEINSCHAFT: Heino Ennen überreicht 1100 Euro an den Vorstand / Mitgliederversammlung am 21. April
SCHWEINDORF / jal – Mit einer Spende an die Dorfgemeinschaft Schweindorf möchte der in Westerholt lebende Heino Ennen seine besondere Verbundenheit zu seinem Geburtsort zum Ausdruck bringen. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde während einer Vorstandssitzung hat Heino Ennen kürzlich dem Vorstand der Dorfgemeinschaft eine Spende in Höhe von 1100 Euro überreicht.
Der frühere Berufsschullehrer und Diplom-Ingenieur Heino Ennen, der viele Jahre in Köln gelebt und gearbeitet hat und nun seit einigen Jahren wieder in die Heimat zurückgekehrt ist, möchte mit Spenden hiesige Vereine und Gruppen in ihrer Arbeit halfen und das ehrenamtliche Engagement unterstützen. Mit einer gedruckten Ausgabe von Schweindorfs Dorfchronik danke der Vorstand der Dorfgemeinschaft und der stellvertretende Vorsitzende Arno Dringenberg dem großzügigen Spender.
Das Geld soll nun für die Arbeit in der Dorfgemeinschaft beispielsweise zur Verschönerung des Ortsbildes und für Veranstaltungen wie dem alljährlichen Adventsmarkt auf dem Dorfplatz verwendet werden. Aktuell blühen die Narzissen entlang der Esenser Straße. Demnächst steht bei der Dorfgemeinschaft wieder die Umgestaltung und die Pflege der Blumenbeete im Ort auf dem Programm.
„Anzeiger für Harlingerland / Friesische Heimat“ vom 16.Februar 2023 – von Harm Poppen
Müller Tamme Wiebersiek baut eigene Mühle
BAUWERK – Der Galerieholländer in Schweindorf mahlte vor mehr als 100 Jahren das Korn – Bäckerei und Sägewerk im Anbau
Harm Poppen
Die Schweindorfer Galerieholländer-Windmühle von Tamme Wiekersiek hat eine lange Geschichte. BILD: Sammlung Harm Poppen
SCHWEINDORF. Seit Jahrhunderten prägen die Windmühlen die ostfriesische Landschaft. Auch das Landschaftsbild des Holtriemer Landstrichs wurde in der Vergangenheit von zahlreichen Windmühlen bestimmt. So gab es Windmühlen in den Gemeinden Blomberg, Nenndorf, Neuschoo, Ochtersum, Schweindorf, Utarp und Westerholt.
Die Existenz dieser Mühlen war unangefochten bis Dampfmaschinen und Motoren begannen, die Naturkraftanlagen zu verdrängen. Viele der vorgenannten Holtriemer Mühlen sind im Laufe der Jahre allerdings verschwunden, andere stehen als Bauruinen in der Landschaft. Die Windmühlen in Schweindorf und Nenndorf konnten restauriert und erhalten werden. Sie werden von Mühlenvereinen betreut, dienen als Anziehungspunkt für Urlaubsgäste und Einheimische, denn das Mahlen von Korn durch eine windgetriebene Mühle gilt heute als eine Attraktion.
Besonderes Bauwerk
Etwas abseits der Esenser Straße zwischen den Ortschaften Schweindorf und Westerholt finden wir eine weitere Windmühle, die nicht direkt in das zuvor beschriebene Schema der Holtriemer Mühlen passt. Die interessante Geschichte sowie die heutige Nutzung dieser Mühle, die bereits ihren einhundertsten Geburtstag feierte, soll hier kurz beschrieben werden.
Seit dem Jahr 1848 gab es in der Gemeinde Schweindorf eine von dem Müller Tönjes Eckhoff erbaute Windmühle. Am 27. November 1901 wurde Johann Klaashen aus Schweindorf neuer Eigentümer der Mühle. Da Klaashen von Beruf Lehrer und kein Müller war, bewirtschaftete der Müller Tamme Wiebersiek die Mühle als Pächter. Wie oft bei Mühlen dieser Art, löste sich nach einem heftigen Sturm die Bremse des Achsrades, das Rad lief heiß und durch die sich entwickelnde Hitze entwickelter sich ein Brand. Dieses geschah so am 20. August 1906 in der Klaashenschen Mühle, und die Mühle wurde ein Opfer der schnell um sich greifenden Flammen.
Eigener Ersatzbau
Nachdem sich der Mühlenbesitzer Johann Klaashen unter dem Eindruck dieser Katastrophe zunächst nicht zu einem Wiederaufbau oder Neubau der durch den Brand völlig zerstörten Mühle entscheiden konnte, entschloss sich Pächter Tamme Wiebersiek, auf dem familieneigenen Grundstück an der Esenser Straße eine eigene Mühle zu bauen. Wiebersiek sah in dem Mühlenneubau eine wirtschaftliche Zukunft. Außerdem versprachen seine fünf Brüder, bei dem Bau tatkräftig mitzuhelfen, und einen privaten Geldgeber zur Finanzierung des Mühlenneubaues fand er auch.
So wurde mit vereinten Kräften Anfang des Jahres 1907 mit dem Bau einer dreistöckigen Holländerwindmühle mit Galerie und Windrose begonnen. Im Herbst des Jahres war der Bau vollendet und eine neue, moderne, schöne und prächtige Windmühle begann zu arbeiten. Um noch wirtschaftlicher arbeiten zu können, wurde der Mühle eine Bäckerei angegliedert.
Über dem Toreingang befindet sich in Sandstein die Inschrift „Im Schutze Gottes erbaut im Jahre 1907“. Diese Inschrift macht deutlich, wie sehr Tamme Wiebersiek auf der Richtigkeit seiner Entscheidung, eine eigene Mühle zu bauen, vertraute. Diese Überzeugung erlitt allerdings einen leichten Rückschlag, als bekannt wurde, dass die abgebrannte Klaashensche Mühle doch wieder aufgebaut werden sollte, was dann auch geschah.
Ab diesem Zeitpunkt gab es in der Gemeinde Schweindorf dann zwei Windmühlen, für eine derart kleine Gemeinde sicherlich ein etwas ungewöhnlicher Vorgang.
Der Sohn übernimmt
Tamme Wiebersiek verstarb am 8. Januar 1916. Der Mühlenbetrieb wurde deshalb von seinem Sohn Karl weitergeführt. Um die Rentabilität der Wiebersiekschen Mühle weiter zu steigern, gliederte er 1925 an die Mühle zusätzlich noch ein Sägewerk an. Die umliegenden Landwirte, Bauunternehmer und Baustoffhändler ließen hier ihr Holz zuschneiden, sodass sich Mühle, Bäckerei und Sägewerk insgesamt zu einer auskömmlichen Existenzgrundlage entwickelten.
Nachdem sich der Motorbetrieb in Mühlen immer mehr durchsetzte und die Mühlenflügel der beschriebenen Mühle zu einem Sicherheitsrisiko wurden, mussten das prächtige Flügelpaar 1967 abgebaut werden. Bis zum Ende des Jahres 1978 wurde in der Mühle noch gemahlen, allerdings nicht mehr mit Windkraft, sondern durch die Kraft der Elektromotoren.
Die dritte Generation
Der nachfolgende Besitzer Tamme Wiebersiek, ein Enkel des ersten Mühlenbesitzers, nutzte das Erdgeschoss der Mühle an der Esenser Straße als Gruppenraum für Urlaubsgäste, die in den der Mühle angrenzenden Räumen rustikale Übernachtungsmöglichkeiten vorfanden. Ein Geheimtipp war das Mühlenfrühstück mit selbst gebackenem Brot, liebevoll zubereitet von Ehefrau Helga Wiebersiek.
Es war ein besonderes Erlebnis, dort zu wohnen, wo überdicke Backsteinwände davon zeugen, dass hier vormals Korn gemahlen und Holz gesägt wurden. Seit 2005 betreibt Tochter Sprachheilpädagogin Wilma Wiebersiek im Haus eine Praxis für Sprachheilpädagogik.
„Anzeiger für Harlingerland“ vom 18. Dezember 2021 – Von Larissa Siebolds
Mit strahlenden Lichterketten durch die dunkle Jahreszeit
Auf blinkende Lichterketten, Glühwein und weihnachtliche Musik muss in diesem Jahr trotz Pandemie nicht verzichtet werden. Vielerorts haben Menschen ihre Häuser geschmückt, wie auch Andre Freese aus Schweindorf. Der gelernte Informatiker hat einen eigenen Weihnachtsmarkt mit Lichtshow und Musik auf seinem Grundstück aufgebaut. „Wir haben das für die Kinder gemacht. Mittlerweile kommen jeden Dienstag und Mittwoch rund 20 Personen, um sich einen Glühwein abzuholen“, sagt Andre Freese. BILD:Larissa Siebolds
Mehr als 38 000 Lämpchen gibt es immer etwas zu tun.Thomas Rexin tauscht eine kaputte Lichterkette an seinem Haus an der Friedeburgerstraße aus. BILDer: Larissa Siebolds
WITTMUND/SCHWEINDORF. „Mist, die filigrane Beleuchtung hält dem rauen ostfriesischen Wetter einfach nicht stand“, beklagt Thomas Rexin und tauscht wieder einmal eine seiner diversen Lichterketten am Haus in der Friedeburger Straße in Wittmund aus. „2015 habe ich mit dem Dekorieren angefangen, um den Kindern und Erwachsenen in der Vorweihnachtszeit eine Freude zu machen. Mittlerweile ist ein Drittel unseres Dachbodens mit Beleuchtung und Deko vollgestellt – zur Freude meiner Frau“, scherzt der Wittmunder. 38 000 Lämpchen
Für das Ehepaar fängt die Vorweihnachtszeit bereits im Oktober an – mehr als 30 000 Lämpchen gilt es in den Baumkronen, den Hecken sowie unter und auf dem Dach zu verbauen. „Genau genommen sind es sogar 38 000 Lämpchen. Ich habe wieder aufgestockt“, sagt er.
Jeden Tag von jeweils 6.30 bis 8.30 Uhr und am Abend von 16.32 bis 21.32 Uhr erstrahlt das Haus in bunten Farben. „Am Morgen möchte ich den Schülern und Kindergartenkindern eine Freude machen. Am Abend habe ich immer einen Kampf mit meiner Zeitschaltuhr, den ich mittlerweile aufgegeben habe. Daher leuchtet es eben immer erst um kurz nach halb fünf.“ Sein Hobby ist dabei nicht nur unglaublich zeitaufwendig, sondern auch ziemlich kostspielig. „Ich glaube, ich bezahle gut 1000 Euro im Jahr – mal abgesehen von den 90 Stunden, die ich für das Dekorieren investiere.“
Am Ende des Tages stünde das Ehepaar meist selbst vor dem Haus: „Aber nur so lange, bis mir wieder etwas auffällt, was mir nicht gefällt. Dann reiße ich wieder etwas ab“, sagt Rexin amüsiert. Er klettere nämlich immer noch genauso gerne in den Bäumen wie als kleiner Junge – auch wenn die Nachbarn ihm dann manchmal den Vogel zeigen würden.
Der Wittmunder arbeitet als Produktionsleiter in Vollzeit. Sobald es draußen dunkler wird, beginnt für Rexin seine Nebenberufung. „Mein Arbeitskollege Andre Freese hat sich mein Haus vor ein paar Jahren angeschaut und hat jetzt auch ein bunt geschmücktes Grundstück. Er wohnt in Schweindorf und hat auch eine Musikinstallation.“ Musik- und Lichtshow
Mit dieser Installation hat sich der gelernte Informatiker Andre Freese einen Namen in Schweindorf gemacht.
Ich denke, vielen fehlt der Weihnachtsmarkt“, sagt Freese.
Immer dienstags und mittwochs steht Andre Freese aus Schweindorf hinter dem Grill und bewirtschaftet gut 20 Menschen auf seinem Grundstück.
Jeden Dienstag und Mittwoch kommen gut 20 Menschen zu dem beleuchten Haus in Schweindorf, um sich Punsch, Glühwein oder eine Bratwurst abzuholen. „Meine Frau und ich haben das für die 15 Kinder in der Nachbarschaft gemacht. Die Lichter leuchten im Rhythmus der insgesamt neun Weihnachtslieder. „Eine Show dauert eine halbe Stunde und wird jeden Abend zwischen 17 und 19 Uhr wiederholt“, sagt der Hobbybastler, der jede Sekunde der Show selbst angepasst hat. „Für einen Song brauche ich dann schon drei bis vier Stunden“, sagt Freese.
Die ursprüngliche Idee sei den beiden Kindern der Familie Freese gekommen. „Meine Kinder haben auf Youtube ähnliche Häuser gesehen und mich gefragt, ob ich das auch kann. Mittlerweile haben wir gut 10 000 Lampen am Haus und im kommenden Jahr wird es dann wieder mehr“, erklärt der Schweindorfer.
„Für die Kinder ist es wirklich traurig “
So kann man die Weihnachtszeit trotz Pandemie genießen
WITTMUND/SCHWEINDORF. (Lar) Vielerorts wurden die Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen abgesagt – dort, wo noch weihnachtliches Programm geboten wird, gelten strenge Corona-Auflagen. Wie schafft man es, dass trotzdem Weihnachtsstimmung aufkommt?
„Wir machen uns einfach einen eigenen kleinen Weihnachtsmarkt“, schlägt Matthias Ihnen aus Schweindorf vor. Zusammen mit seiner Frau Daniela Ihnen habe er für die gemeinsamen Kinder Maira und Mila in der Nachbarschaft einen kleinen Weihnachtsmarkt veranstaltet. „Jeder der Nachbarn bringt was mit – Hauptsache, man kommt zumindest im kleinen Kreis zusammen“, sagt Matthias Ihnen.
Ansonsten könne man durch die beleuchteten Straßen spazieren gehen. „Vielerorts sind Häuser sehr schön geschmückt worden, wie hier in Schweindorf. Unsere Kinder sind immer hier, wenn das Licht angeht“, sagt Daniela Heyen. Auf einen Weihnachtsmarktbesuch verzichte man bewusst. „Wir waren einmal auf dem Auricher Markt. Die Gemeinschaft macht den Markt aus und das fehlt im Moment einfach“, sagt Matthias Ihnen.
Steffanie und Sven Heyen basteln mit ihren beiden Kindern: „Viel ist ja im Moment nicht möglich – für die Kinder ist das wirklich traurig. Einige Ideen haben wir dennoch. Wir gehen mit den Kindern gerne spazieren oder treffen uns mit Freunden aus der Nachbarschaft“, sagt Steffanie Heyen.
Ingrid und Bernd Adrian aus Schweindorf gehen normalerweise auf den Weihnachtsmarkt. In diesem Jahr waren die beiden noch nicht auf dem Weihnachtsmarkt: „Wir haben keine Lust auf das Testen und Anstehen“, sagt Ingrid Adrian. Sie seien lieber mit ihren Nachbarn im kleinen Kreis beisammen.
die nordstory – Wir retten unser altes Haus! – Junges Leben in alten Mauern –
Freitag, 07. Januar 2022, 20:15 bis 21:15 Uhr
im NDR Fernsehen
Liebe Film-Mitwirkende und „Ehemalige“,
schon mal zum Vormerken: am Freitag, 07. Januar 2022, um 20.15 Uhr, ist es soweit! Der 2. Film der Reihe „nordstory – Wir retten unser altes Haus“ wird im NDR Fernsehen ausgestrahlt!
Wie schon im ersten Teil, werden neue Geschichten von engagierten und faszinierenden Menschen erzählt, die sich für den Erhalt ihrer historischen Häuser einsetzen und auch für den Erhalt von wertvollen historischen Baumaterialien. Begleitet von der Arbeit des Monumentendienstes, werden spannende Geschichten erzählt, die berühren, nachdenklich machen und sicher auch inspirieren.
Ein Jahr – unter erschwerten Bedingungen durch Corona – hat das NDR Filmteam um Johann Ahrends den Monumentendienst und die Eigentümer mit ihren historischen Gebäuden begleitet. Und es gab dazu noch einige Geschichten und Sehenswertes „drumherum“.
Gedreht wurde u.a. in Westgroßefehn, im Landkreis Aurich, im Wangerland, im Landkreis Friesland, in Schweindorf, im Landkreis Wittmund, auf der Insel Borkum und in Leer und Jemgum, im Landkreis Leer.
Wir möchten uns sehr, sehr herzlich bei Ihnen bedanken für Ihre Mitwirkung, Ihr großartiges Engagement, Ihre Geduld und Ihre Unterstützung! Mit Ihrer Hilfe ist sicher wieder ein ganz toller Film entstanden! Wir sind schon alle ganz gespannt auf die Ausstrahlung!
Wir wünschen viel Spaß beim Schauen!
Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest
und ein gesundes und glückliches Jahr 2022!
Herzliche Grüße
Ihr Monumentendienst-Team
i.A. Bente Juhl
P.S.: Für alle, die am 07. Januar, um 20:15 Uhr, keine Zeit haben, gibt es eine Wiederholung der Sendung am Donnerstag, 13. Januar 2022, um 15:00 Uhr, im NDR Fernsehen oder auch in der Mediathek!
Bente Juhl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Monumentendienst
Info- und Wartungsdienst für historische Gebäude
Der Monumentendienst ist ein Projekt der Stiftung Kulturschatz Bauernhof.
Gefördert durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäischen Union, das Land Niedersachsen sowie durch die Städte Emden, Oldenburg und Osnabrück sowie die Landkreise Ammerland, Aurich, Cloppenburg, Friesland, Grafschaft Bentheim, Leer, Oldenburg, Osnabrück, Wesermarsch und Wittmund.
Sitz der Stiftung Kulturschatz Bauernhof Museumsdorf Cloppenburg Bether Str. 6
POLITIK – Erste Sitzung für den neuen Rat in Schweindorf – Ausscheidende Ratsmitglieder verabschiedet
Der neue Rat der Gemeinde Schweindorf: (von links) Samtgemeindebürgermeister Jochen Ahrends, Roland Jochims, Carsten Schuster, Martin Heeren, Birgit Siebels-Janßen, Hartmut Gerdes, Andrea Gronewold, Arno Dringenberg, Theo Buss, Helge Kung BILDER: Gemeinde Schweindorf
SCHWEINDORF. (AH) Mit Schweindorf hat sich nun der letzte Rat in der Samtgemeinde Holtriem konstituiert. Hartmut Gerdes eröffnete als ältestes Ratsmitglied die Sitzung, zu der auch einige Einwohnerinnen und Einwohner gekommen waren. Das berichtet Bürgermeisterin Birgit Siebels-Janßen.
Siebels-Janßen wurde einstimmig als Bürgermeisterin wiedergewählt – sie hat das Amt bereits seit 2020 inne. Ihre Stellvertreter sind Hartmut Gerde und Martin Heeren. Weil der Gemeinderat so klein ist, verzichteten die Mitglieder darauf, einen Verwaltungsausschuss zu bilden. In die Gewässerkommission berief der Rat Martin Heeren und Hartmut Gerdes.
Die verabschiedeten Ratsmitglieder (v.l.): Holger Barghorn, Hildegard Emken, Helmut Ahrends und Hans-Günther Kirchhoff.
Samtgemeindebürgermeister Jochen Ahrends lobte in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit. Der Schweindorfer Rat ist der drittjüngste in der Samtgemeinde. Die ausscheidenden Ratsmitglieder Holger Barghorn, Hildegard Emken, Helmut Ahrends und Hans-Günther Kirchhoff wurden in einer Feierstunde am 11. November vom stellvertretenden Bürgermeister Hartmut Gerde verabschiedet.
Barghorn und Kirchhoff waren fünf bzw. acht Jahre Ratsmitglieder. Emken war von 2006 bis jetzt im Rat und Ahrends von 2001 bis 2006 und 2011 bis jetzt. Von 2012 bis 2020 war er Bürgermeister, davor und danach jeweils stellvertretender Bürgermeister von Schweindorf.
Auch wenn es in diesem Jahr aufgrund der immer noch vorherrschten Corona-Situation keinen Adventsmarkt geben wird, schmückt auch in diesem Jahr wieder ein großer Weihnachtsbaum den Dorfplatz vor dem Dorfgemeinschaftshaus „Oll School“.
Ein großer Tannenbaum schmückt den Dorfplatz
Der Gemeinderat der Gemeinde Schweindorf hat am Samstag, 20. November, wieder einen großen Baum in der Mitte des Dorfplatzes aufgestellt.
Die Dorfgemeinschaft Schweindorf hat in ihrer jüngsten Vorstandssitzung beschlossen, dass der ursprünglich für den ersten Adventssonntag geplante Adventsmarkt in Schweindorf nicht stattfindet. Grund dafür sind die Corona-Situation und die weiter unklare Infektionslage, da insbesondere die Hygienevorschriften und die Auflagen für ein derartiges Fest auf dem Dorfplatz und im Dorfgemeinschaftshaus „Oll School“ nur schwer umzusetzen sind. Die Dorfgemeinschaft hofft, dass im kommenden Jahr wieder ein Adventsmarkt in Schweindorf gefeiert werden kann.
„Anzeiger für Harlingerland“ vom 1. Oktober 2021 – von Ina Frerichs
„Sie haben die Schweindorfer Mühle gerettet“
RESTAURIERUNG – Zweistöckiger Galerieholländer bekommt neuen Unterbau – „Rentnerclub“ und Mühlenbauer setzen sich ein
Für Diedrich Schlachter (v. l.), Erhard Pfeifer und Holger Rathmann ging es hoch in die Luft. BILD: Ina Frerichs
SCHWEINDORF. Erhard Pfeifer, Holger Rathmann und Diedrich Schlachter stehen unter der Mühle und schauen nach oben. Ihr Blick fällt auf die neuen Holzbalken, die sie an der Mühle befestigt haben. Ein Lächeln zeigt sich auf den Gesichtern der Männer – sie haben ihre Bauarbeiten geschafft. Die Klaashensche Mühle in Schweindorf hat in der vergangenen Woche einen neuen Unterbau für ihre Galerie bekommen – mit Regenschutz: „Wir haben die Balken mit Pappe abgedeckt“, sagt Pfeifer. Insgesamt kostet der neue Unterbau rund 15 000 Euro. Die Restaurierung war notwendig geworden, weil die vorherigen Holzbalken von innen morsch waren.
„Die beiden haben die Mühle gerettet“, sagt Mühlenbauer Diedrich Schlachter aus Hage dankbar bei einer Pause im „Packhaus“. Das Häuschen neben der Mühle hat das Team vor einigen Jahren ebenfalls in Eigenregie und mithilfe finanzieller Unterstützung gebaut.
Erhard Pfeifer (l.) und Holger Rathmann (r.) vom Mühlenverein und Mühlenbauer Diedrich Schlachter haben den neuen Unterbau der Galerie fertiggestellt. BILD: Ina Frerichs
Diedrich Schlachter ist froh, dass sich Holger Rathmann und Erhard Pfeifer ehrenamtlich seit vielen Jahren im Mühlenverein Schweindorf engagieren. Zwar treten Rathmann und Pfeifer jetzt kürzer und haben ihre Posten als Vorsitzender und Stellvertreter an Erhard Pfeifer jun. und Walter Dirks abgegeben – aber weiter machen sie trotzdem. Und so helfen die beiden aus dem „Rentnerclub“, wie sie sich scherzhaft nennen, dem Mühlenbauer, um „ihren“ zweistöckigen Galerieholländer von 1906/1907 in Schuss zu halten.
Die Schweindorfer Rathmann und Pfeifer sind der Mühle seit 25 beziehungsweise 30 Jahren verbunden. In den 1990er-Jahren haben sie mit ihrem Team einen Mühlenkopf und Flügel angebracht, weitere Arbeiten folgten. „Wir wollten die Reparaturen gemeinsam zu Ende bringen“, sagt Schlachter über das Unterbau-Projekt. Das hat das Team erreicht. Der Mühlenbauer lächelt, denn er ist froh über das Engagement der Rentner. „Die beiden haben die Hölzer schon vor zwei Jahren beschafft, eingelagert und trocknen lassen.“ Das sei von Vorteil gewesen, da das Holz jetzt deutlich mehr kosten würde. Auch der Arbeitseinsatz habe sich finanziell rentiert. 25 Jahre lang haben die vorherigen Holzbalken dank guter Pflege gehalten. Jetzt stünden noch ein paar kleinere Arbeiten an, die Diedrich Schlachter im Inneren der Mühle übernimmt. Dort gibt es übrigens eine Elektromühle, die den Mahlgang zeigt. Das Team um Pfeifer und Rathmann freut sich schon auf Besucher. Wenn diese wieder kommen dürfen, werde das historische Bauwerk mit Leben gefüllt. Darum kümmern sich dann aber vor allem ihre Nachfolger.
Wer den Mühlenverein unterstützen möchte, darf sich gerne melden. Spenden sind jederzeit willkommen.
Generationswechsel beim Mühlenverein Schweindorf: Die langjährigen Vorsitzenden Holger Rathmann und Erhard Pfeifer (Mitte v. li.) haben ihre Posten an den neuen Vorsitzenden Erhard Pfeifer jun. (li.) und seinem Vertreter und neuen Mühlenwart Walter Dirks (re.) übergeben. Foto: Joachim Albers
SCHWEINDORF / JAL – Der Mühlenverein Schweindorf hat jetzt ein neues Führungs-Duo: Nach 24 beziehungsweise 29 Jahre Vorstandsarbeit haben die Schweindorfer Holger Rathmann und Erhard Pfeifer ihre Posten in ihre Nachfolger übergegeben. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Mühlenverein Schweindorf wurden Erhard Pfeifer jun. zum neuen Vorsitzenden und Walter Dirks zu seinem Stellvertreter und Mühlenwart gewählt.
Bevor allerdings die Wahlen auf der Tagesordnung standen, wurden die Berichte aus dem Vorstand verlesen. Da die Versammlung im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Krise kurzfristig abgesagt werden musste, konnte der Vorsitzende Holger Rathmann nun in seinem letzten Jahresbericht von Aktivitäten aus zwei Jahren, wie beispielsweise vom Deutschen Mühlentag, dem Mühlenfest und dem Adventsmarkt aus dem Jahre 2019 und von umfangreichen Renovierungsarbeiten, unter anderem an der Mühlengalerie, berichten. Des Weiteren konnte der Vorsitzende vermelden, dass die Gemeinde Schweindorf nun Miteigentümer der Mühle sei, nachdem die bisherigen Eigentümer, die Brüder Scheweling, ihren Anteil an die Gemeinde verkauft haben. Der Mühlenverein Schweindorf konnte zahlreiche neue Mitglieder gewinnen und hat derzeit einen Mitgliederbestand von 174. Zum Abschluss seiner Ansprache blickte der scheidende Vorsitzende noch einmal auf die Anfänge des Mühlenvereins vor 29 Jahren zurück, als damit begonnen wurde aus einem maroden Mühlentorso wieder eine ansehnliche Galerieholländerwindmühle aufzubauen. In den Folgejahren haben sich Rathmann und Pfeifer und die engagierten Mitglieder des Vereins liebevoll um den Erhalt des Wahrzeichens der kleinen Holtriemer Gemeinde gekümmert und können nun eine prächtige, gut funktionierende Mühle in jüngere Hände übergeben. In einem Ausblick konnte Rathmann noch vermelden, dass demnächst weitere Arbeiten an der Galerie anstehen. „Das Holz ist schon da.“, so Rathmann.
Irene Akkermann und Marianne Wiechers vom Spielmannszug des Mühlenverein blickten in ihrem Bericht zwar auf zahlreiche schöne Auftritte zurück, wie zum Beispiel in Funnix, auf Langeoog und in Wiesmoor, zeichneten aber für die Zukunft des Spielmannszuges ein eher düsteres Bild. Da es in den vergangenen Jahren nicht gelungen sei, neue Mitlieder zu werben und man derzeit nur zehn spielfähige Mitglieder habe, sei die Zukunft der musikalischen Abteilung des Mühlenvereins ungewiss, so Irene Akkermann. Mit Rebecca Tieden und Wolfgang Akkermann konnten die Spielleute unlängst zwei Mitglieder für ihre zwanzigjährige Mitgliedschaft ehren. Des Weiteren bedanken sich die Spielleute für die zahlreichen Spenden. So konnte auch neues Spielgerät beschafft werden.
Mit Erhard Pfeifer jun. tritt nun der Sohn des langjährigen 2. Vorsitzenden in dessen Fußstapfen. Selbst in direkter Nachbarschaft der Mühle aufgewachsen, hat der neue Vorsitzende seit jeher eine enge Bindung zu dem Baudenkmal. Mit Walter Dirks aus Ochtersum konnte zudem ein Fachmann aus dem Bauhandwerk als zweiten Vorsitzenden und Mühlenwart gewonnen werden. Neben den Wahlen der Vorsitzenden wurden mit Gero Schipper und Heike Pfeifer auch die Posten des Kassenwartes und des Leiters des Festausschusses neu besetzt. Die ehemalige Festausschussvorsitzende Anita Pfeifer schied nach ebenfalls 29 Jahren als „guter Geist“ des Vereins aus dem Vorstand aus.
Schweindorfs Bürgermeisterin Birgit Siebels-Janßen überbrachte die Grüße des Gemeinderates und bedankte sich für die Arbeit des Mühlenvereins. In ihrem Grußwort lobte die Bürgermeisterin ganz besonders die langjährige Vorstandsarbeit von Holger Rathmann und Erhard Pfeifer. „Ihr seid die Männer der ersten Stunde und habt so viel für den Erhalt der Mühle beigetragen.“ Siebels-Janßen lobte aber auch die Bereitschaft der neuen Führungsriege, die Arbeit nun fortzusetzen. Die Bürgermeisterin berichtet auch über den Fortschritt der Abbrucharbeiten an dem alten Müllerhaus durch den Monumentendienst aus Ahlhorn. Die noch brauchbaren Baumaterialien werden dort für andere historische Bauwerke wieder verwertet.
„Anzeiger für Harlingerland“ vom 7. August 2021 – von Frank Brüling
„Vertellsells“ zaubern ein Lächeln ins Gesicht
LITERATUR – Helmut Janssen stellt nach „Een van Negen“ mit „Wat ik jo noch vertellen wull“ sein zweites plattdeutsches Buch vor
Helmut Janssenmit „Een van Negen“ und seinem neuen Buch „Wat ik jo noch vertellen wull“. BILD: Frank Brüling
UTARP. Immer noch ein wenig überwältigt ist Helmut Janssen vom Erfolg seines ersten plattdeutschen Buches „Een van Negen“, das vor zwei Jahren erschien. „Die Auflage ist nahezu ausverkauft, aber das Buch ist immer noch stark gefragt“, freut sich der 62-jährige Autor aus Utarp. Die anhaltende Corona-Zeit nutzte der Pensionär, um weiter kreativ zu sein, und somit veröffentlicht Janssen nun sein zweites Werk, das ebenfalls in Plattdeutsch von ihm verfasst wurde: „Wat ik jo noch vertellen wull“.Penning an d’ Wand
In seinem neuen literarischen Werk geht es vordergründig um Begebenheiten, die Helmut Janssen selbst so erlebt hat, oder die zumindest „Tag für Tag so passieren könnten“, wie er schmunzelnd hervorhebt. Unter anderem beschreibt er in „Wat ik jo noch vertellen wull“, was es mit „Vaders Piep“ oder dem „Törfkast“ auf sich hat, und er bedauert, dass alte Spiele wie „Hinkepinke“ und „Penning an d’ Wand“ verloren gegangen sind. Seine Geschichten sollen zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen, betont Helmut Janssen, der neben Karl-Heinz de Wall als Plattdeutschbeauftragter des Landkreises Wittmund tätig ist. „Ich freue mich ganz besonders, dass Karl-Heinz de Wall ein Vorwort für mein neues Buch verfasste. Dafür bin ich ihm sehr dankbar“, sagt Helmut Janssen, dem die plattdeutsche Sprache sehr am Herzen liegt. Dies zeigt sich auch in seinem Engagement an den regionalen Grundschulen, in denen er Kindern im Rahmen des Ganztagsunterrichts Plattdeutsch beibringt. Beizeiten kooperiert er mit der Ostfriesischen Landschaft, die sich ebenfalls für den Erhalt dieser Sprache einsetzt.Platt erlebt Aufwind
Doch wer glaubt, dass Helmut Janssens Kampf gegen den Verlust des Plattdeutschen aussichtslos ist, täuscht sich: „Die Statistiken zeigen, dass Plattdeutsch derzeit einen Aufwind erlebt. Das darf uns zuversichtlich stimmen“, so Janssen, der weiß, dass in Schleswig-Holstein Platt als Pflichtfach unterrichtet wird. „Das sollten wir auch für Niedersachsen anstreben“, wünscht er sich.
Mehrsprachigkeit mache schlau, hebt Helmut Janssen hervor. Dies beziehe sich auch auf Plattdeutsch, denn dies sei kein Dialekt, wie viele fälschlicherweise glauben, sondern vielmehr eine eigenständige Sprache. „Insbesondere in unserer ländlichen Region ist es wichtig, Platt sprechen zu können. Zum Beispiel bei Behörden und Rettungsdiensten sei es ein wichtiges Einstellungskriterium, Plattdeutsch zu beherrschen, denn speziell unter der betagteren Bevölkerung gebe es viele Leute, die Platt als Hauptsprache sprechen. Janssen lobt auch den Einsatz der „Butenostfreesen“, die Plattdeutsch auch außerhalb Ostfrieslands „praktizieren“. „Es ist einfach schön, zu wissen, dass es beispielsweise in Hamburg und in Berlin Plattdeutsche Vereine gibt“, freut sich der Autor.
Plattdeutsch erzählen und schreiben sind schon immer Helmut Janssens Hobby gewesen. Anlass, sein erstes Werk „Een van Negen“ in Angriff zu nehmen, sei die Tatsache gewesen, dass Helmut Janssens acht Brüder, die in dem Werk eine Rolle spielen, zu ihren Lebzeiten noch in einem Buch erwähnt werden sollten. Nach „Een van Negen“ erzählt er jetzt Geschichten aus seiner Kindheit sowie dem weiteren Verlauf seines Lebens. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen lieben Menschen, die mich ermutigten, nach ,Een van Negen’ ein weiteres Werk zu verfassen. Inspiration erhielt ich auch durch die Ideen der Leser, die mir Anregungen für weitere Erzählungen lieferten“, sagt Helmut Janssen erfreut.Corona gab ihm Zeit
Den Menschen mit seinen „Vertellsells“ ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ist das höchste Ziel des Utarpers. Ob dies gelinge, könne er direkt bei seinen Lesungen erfahren, die während der Coronazeit leider allesamt ausfallen mussten. Doch so langsam geht es wieder los. Helmut Janssen bietet gemeinsam mit dem Dornumer Musiker Holger Billker (Mitglied der „Söhne des Nordens“) am Mittwoch, 18. August, eine musikalische Lesung in der Dornumer Beningaburg. Solche Lesungen seien eine gute Möglichkeit, den Menschen direkt die plattdeutsche Sprache näher zu bringen und sie seien auch eine gute Möglichkeit für Autoren, den potenziellen Lesern Lust auf ihre Bücher zu machen.
„Durch Corona hatte ich Zeit gewonnen, ,Wat ik jo noch vertellen wull’ zu Ende zu bringen. Auch, weil andere Termine wegfielen. Keine Sitzungen, keine Versammlungen, keine Klamotten kaufen, keine Besuche – nichts“, lässt Janssen die Lockdowns Revue passieren.Bunte Erinnerungen
Beim Schreiben ging der Autor mit seinen Gedanken weit zurück in seine Kinderzeit. Hierbei stellte er fest, dass wir heute aufgrund der Pandemie vieles vermissen, was es früher noch gar nicht gab. „Die Bilder von früher sind zumeist schwarz-weiß, aber die Erinnerungen daran sind bunt“, betont Helmut Janssen.
Das Buch „Wat ik jo noch vertellen wull“ ist erhältlich im Servicecenter des Anzeigers für Harlingerland in Wittmund, demnächst auch in einigen regionalen Buchhandlungen. Das Werk kann aber auch bei Helmut Janssen direkt unter ✆ 04975 / 7156 bestellt werden.