Mühle Klaashen

Windmühle von Johann Klaashen

mul_alt2Am 27.11.1901 kaufte der Lehrer Johann Klaashen die Eckhoffsche Mühle. Die Familie Klaashen betrieb einen Landhandel, eine Bäckerei und einen Kolonialwarenladen. Pächter der Mühle war der Müller Tamme Wiebersiek.
Am 20.08.1906 brannte die Mühle ab.

Die Brandstelle wurde am 22.08.06 durch den Holzhändler Peter Wilhelm Timm und den Mühlenzimmermann Cornelius Menßen, beide aus Carolinensiel, eingeschätzt. Sie setzten den Wert der restlichen Steine auf 600 Mark fest. Diesen Wert hielt Klaashen für zu hoch. Die Steine seien nur noch 300 Mark wert. Der Abbruch der Brandruine sei schon fortgeschritten. Die Brandkasse lehnte diesen Einspruch und einen weiteren ab.

Im Jahre 1907 ließ Johann Klaashen vom Mühlenbaumeister Dirks aus Emden eine neue Mühle errichten.
Diese entstand etwa 50 Meter weiter nördlich vom früheren Standort. Am 2.08.1907 teilte Johann Klaashen der Mühlenbrand-Societät in Aurich mit: „Sehr geehrter Herr Direktor! Vom Geschäfte meines Sohnes aus beehre ich mich Ihnen mitzuteilen, dass meine neue Mühle gerichtet steht. Kontraktmäßig steht H. Dirks die II. Rate zu, die bei unserer Versicherung fällig ist. Sollten Sie, Herr Direktor, zufällig das Geld zur Verfügung haben, so geben Sie es nur Herrn Dirks. Ich erkläre ausdrücklich, dass Herr Dirks für mich quittieren kann. Gruß Klaaßen, Lehrer“

Am 23. Oktober 1907 wurde die fertige Mühle vom Mühlenbaumeister Menno Bernhard Dirks aus Emden und dem Müller Hinrich G. Eilts von der Klostermühle bei Esens für die Mühlenbrand-Societät eingeschätzt.

Die neue Mühle war folgendermaßen beschaffen:
Es war ein Galerieholländer mit Steert und Segelflügeln. Die Höhe betrug 18m,
die Galeriehöhe 7 m und die Flügelflucht ca. 18 m. Es gab nur eine Schrotgang mit Mindener Sandstein von ca. 1,50 m Durchmesser.

Der bisherige Pächter Tamme Wiebersiek hatte sich inzwischen eine eigene Mühle gebaut. Als Müller in dieser Mühle waren tätig:

  • 1939 Müller Heio Backer aus Utarp
  • 1940-1945 Müller Ludwig Hinrichs aus Utarp
  • 1945-1950 Müller Johann Harms aus Schweindorf Bäcker Hermann Weyers
  • 1951-1973 Heino Klaashen und Harm Dittmer
  • Seit 1949 waren die Geschwister Klaashen Eigentümer der Mühle.

1965 wurden die Kappe, die Flügel und die Galerie wegen Baufälligkeit abgerissen. Bunkler, König und Stirnrad fanden in anderen Mühlen Verwendung. Der Achtkant wurde mit einem Dach verschlossen. Den Mahlgang trieb nun ein Elektromotor an. Dieser war im Achtkant eingebaut und über eine Riemenscheibe mit dem Klauspill verbunden. Später wurde noch eine Hammermühle installiert und der Mahlgang stillgelegt. Das Mühlengebäude und das Müllerhaus dienten als Lagerraum für den Land- und Kohlenhandel der Familie Klaashen. Später wurden das Müllerhaus mit den angrenzenden Lagerschuppen an die Raiffeisengenossenschaft verkauft. Der Mühlentorso blieb im Besitz der Familie Klaashen und verfiel immer mehr.

Am 1.02. 1992 kauften die Brüder Scheweling aus Marienhafe und Frau Gisela Beckeraus Marburg den Mühlentorso. Mit einigen Anwohnern wurde unter der Leitung von Alma Siebels und Wiebke Bruns am 18.06.1992 der Mühlenverein Schweindorf e.V. gegründet.

Er machte es sich zum Ziel, die Mühle wieder voll funktionsfähig herzustellen. Wiebke Bruns wurde die erste Vorsitzende, Erhard Pfeifer der zweite Vorsitzende und Harm Dittmer der Mühlenwart. Hans Jürgen Bubolz übernahm die Kassenführung. Mit den Eigentümern wurde ein Nutzungsvertrag für 20 Jahre abgeschlossen. Seit 1997 Ist Holger Rathmann Vorsitzender des Mühlenvereins. Im Jahre 2002 überlässt Eigentümerin Gisela Becker ihren Anteil an der Mühle dem Mühlenverein Schweindorf. So wurde der Mühlenverein auch Mühlenbesitzer.


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